Regatten 2017

Emden Rund

23.09.2017 - Emden Rund 2017 oder: Premiere in der „grünen Hölle"

Baldeneysee, Wesel, Mülheim, Merzig – so lauten in der Regel die Stationen eines Energiebündel-Regatta-Jahres. 2017 haben wir mal was Neues ausprobiert und sind bei Emden Rund (auch bekannt als die „grüne Hölle") an den Start gegangen. Das Besondere: Bei diesem Geschicklichkeitsrennen legen die Drachenboote eine mehrere Kilometer lange Strecke zurück und umrunden via Emder Stadtgraben die Altstadt – inklusive enger Kurven, Spitzkehren und niedriger Brückendurchfahrten.

Entsprechend sah das Training aus, das Cécile und André für die Wochen vor der Regatta ausgeklügelt hatten: In schrägen Linien ging es über den Baldeneysee. Mal galt es, eine imaginäre Spitzkehre, mal eine vermeintlich enge Stelle zu passieren. Bei den Essener Spaziergängern und Joggern konnte der Eindruck entstehen, unsere Steuerleute hätten zu tief ins Rhabarberschnapsglas geschaut...

Allen hochgezogenen Augenbrauen zum Trotz: In Emden haben sich diese Einheiten ausgezahlt. Das zeigte sich schon bei der Lampionfahrt am Freitagabend. Inmitten eines Pulks von blinkenden, schunkelnden Drachenbooten hat uns Cécile souverän über die Strecke gebracht und auf jedes ihrer Kommandos – von „Zart" bis „Stoppt das Boot" – die gewünschte Reaktion erhalten. Ob das auch bei Renngeschwindigkeit so gut klappen würde...?

Die Antwort auf diese Frage gab es Samstagmorgen um 10:00 Uhr – als die Energiebündel als erstes Team auf die Strecke durften. Am Steuerruder hatte es sich eine alte Bekannte bequem gemacht: Antje brüllte uns in gewohnt charmanter Art und Weise über die 3,6 Kilometer – tatkräftig unterstützt von Maximilian (der mit knapp 1,80 Meter langsam fast zu groß für den Trommlerjob ist) und Cécile (die das Boot auf dem parallel zum Stadtgraben verlaufenden Radweg begleitet hat).

Nach einem explosiven Start sind wir sehr gut ins Rennen gekommen: Mit kräftigen Schlägen ging es den Emder Stadtgraben entlang, die ersten Kurven stellten kein Hindernis dar. Dann kam es an einer Abzweigung zu Verwirrungen: Eigentlich hätte das Boot nach rechts gemusst, stattdessen sind wir geradeaus weitergefahren. Die Folge: ein Wendemanöver, das uns sicherlich anderthalb Minuten gekostet hat. Von diesem Rückschlag haben wir uns aber nicht entmutigen lassen, ganz im Gegenteil. Mit vereinter Energiebündel-Power ging es zurück ins Rennen – zusätzlich motiviert von dem Entschluss, uns AUF GAR KEINEN FALL von dem wenige Minuten nach uns gestarteten Boot einholen zu lassen. Das ist zum Glück auch nicht passiert: Nach 19 Minuten und 27 Sekunden hatten wir das Ziel erreicht. Ein wenig geknickt, aber begeistert sowohl vom Teamgeist als auch von der abwechslungsreichen Strecke.

Entsprechend energiegeladen sind wir in Rennen Nummer zwei gestartet. Schließlich wollten wir unter Beweis stellen, dass Langstrecken nach wie vor unsere Paradedisziplin sind – ganz unabhängig von Streckenverlauf, Spitzkehren oder vorübergehend orientierungslosen Steuerfrauen. Und richtig: Dieses Mal haben wir uns ohne weitere Zwischenfälle über die 3,6 Kilometer gekämpft – und waren am Ende sehr zufrieden mit einer Zeit von 18 Minuten und drei Sekunden. Es war die viertschnellste im zweiten Rennen! Dadurch konnten wir auch den letzten Platz im Gesamtklassement verschmerzen und bei der abschließenden Party gutgelaunt mit den übrigen Teams anstoßen. Die müssen sich bei ihrem 2018er Ritt durch die grüne Hölle allerdings warm anziehen. Denn jetzt kennen wir die Strecke. Zwinkernd

Weitere Infos: Emden Rund 

   
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